„Wann sehen wir uns denn mal wieder?“

„Feierabendbier auf Ingos Dachterrasse! Biste dabei?“

„Haste mal wieder Bock auf Kino?“

„Lust auf Grillen?“

„Wollen Paddeln gehen! Haste Lust?“

Man kennt es zur Genüge und könnte die Liste jener Dinge, die Menschen im Sommer nach Feierabend veranstalten, endlos fortsetzen. Aber warum müssen sie uns Trainingsjunkies mit derlei Vorhaltungen auch noch vorsätzlich quälen und verstehen denn auch einfach nicht, dass sich Job und Trainingsplan nicht unter einen Hut bringen lassen mit ordinären Freizeitaktivitäten? Als wäre die selbst auferlegte Kasteiung nicht schon ausreichend anstrengend.

Schlimm genug, dass Geburtstagsfeiern immer so spät abends stattfinden, dass sie mit dem Auftaktlauf kollidieren. Aber als wüssten wir nicht selbst, dass wir ’ne Macke haben, müssen unsere Freunde uns doch bitte nicht auch noch unentwegt mit der Nase darauf stoßen. Wir werden ja richtiggehend dazu genötigt, des Trainingsplanes halber alle freizeitlichen Vergnügungen abzusagen, die an einem anderen Abend der Woche, als dem montäglichen, ausgetragen werden. Dann nämlich und nur dann gönnt einem der Leibesertüchtigungsoberinspektor/Coach/Trainer/Trainingsplan einen Ruhetag zum Ausbaden der über das Wochenende angerichteten muskulären Schäden (die im Kopf sind schon länger da und auch nicht an einem einzelnen Montag zu kurieren). Und mehr als in der Ecke liegen und Geräusche machen ist dann eigentlich auch nicht mehr drin.

Aber auch wir lernen ja dazu und antworten auf unterwöchentliche Anfragen nicht mehr mit, „kann leider nicht, hab Schwimmtraining“, sondern schlagen pauschal halt immer den Montag vor, in der Hoffnung, dass niemand das Muster erkennt. Oder aber verschieben angefragte Verabredungen so weit in die Zukunft, dass wir dem Coach (widerwillig) einen anderen Tag als Ruhetag aus der Tasche leiern können.

Andererseits: Friseure können auch nur montags und denen hält das auch keiner vor! Eigentlich sind wir also Opfer einer groß angelegten Diskriminierungskampagne und daran völlig schuldlos. Schließlich machen wir das alles nicht zum Spaß, sondern verdienen unseren Lebensunterhalt damit #MeTri

Bundeskassner

Ulli ist typischer Triathlet: Kann alles ein wenig, aber nichts richtig! Deshalb lehnt er sich am liebsten mit einem Käffchen zurück und lästert.